Step Luchs

 
Luchs Step 1
Step 1 — © Michael A. Döring / www.flickr.com

Dieses wunderbare Foto eines Luchses habe ich in der Fotodatenbank von flickr.com gefunden.

Mein Dank gilt Herrn Michael A. Döring für die freundliche Genehmigung, es malen zu dürfen.

 
Luchs Step 2
Step 2

Verwendete Materialien:

Sandfarbenes Pastellcard in der Größe 50 x 70 cm, das fertige Bild wird ca. 40 x 50 cm sein.

Kreiden von Rembrandt, Schmincke, Jaxel in den Farben schwarz, hellgrau, dunkelgrau, goldocker, elfenbein, weiß, sienna gebrannt hell und dunkel, ocker hell, schwarzgrün, hellgrün

Pastellstifte in den Farben weiß, elfenbein, hellgrau, dunkelgrau, schwarz, goldocker, hellbraun, dunkelbraun, dunkelgrün, rotbraun.

Die Fülle der Farben ist sicherlich kein Muss, ich habe Glück und es ist in meiner Farbpalette vorhanden.

Zum Verwischen von kleineren Stellen habe ich einen Colourshaper benutzt. Zum Korrigieren fehlerhafter Stellen benutze ich einen Pastellpinsel.

 
Luchs Step 3
Step 3

Ich arbeite immer mit Raster. Dies erstelle ich mir vorher am Computer und übertrage es dann mit Bleistift und Lineal  auf mein Papier. Ich versuche die Linien so dünn wie möglich zu übertragen und von vornherein Flächen, die nicht übermalt werden auszusparen, denn auf Pastellcard kann man nicht radieren, da muss möglichst jeder Strich sitzen.

 
Luchs Step 4
Step 4

Wenn das Raster fertig ist, übertrage ich alle relevanten Umrisse des Luchses von der Vorlage auf das Papier, bei wichtigen Stellen wie Augen, Nase und Schnauze habe ich das Raster nochmals in der Mitte halbiert, um dort genauer übertragen zu können. Die Vorzeichnung selbst mache ich mit einem Pastellstift, dieser lässt sich dann gut mit der Kreide wieder übermalen.

 
Luchs Step 5
Step 5

Meine Tiere müssen immer zuerst die Augen bekommen. Dann können sie mich schon mal anschauen und mit mir in „Kontakt treten“. In diesem Fall liegt das rechte Auge auf der Lichtseite und das linke im Schatten, deshalb habe ich für rechts ein Goldocker benutzt und links ein etwas grünliches Braun. Dabei muss man genau beobachten wie das Licht fällt. Die Iris muss fast immer rund und am äußeren Rand etwas dunkler sein.

 
Luchs Step 6
Step 6

Bei diesen Augen habe ich noch mit einem dunkelgrünen Stift ganz leicht die Farben miteinander verwischt, bzw. am rechten Auge auch noch etwas elfenbein mit eingebracht. Die Iris besteht meistens aus vielen Farben und hat eine Strichrichtung von innen nach außen.

 
Luchs Step 7
Step 7

Wenn die Augen fertig sind, kann es weiter gehen. Da ich Rechtshänderin bin, zeichne ich in der Regel immer von links oben nach rechts unten, damit ich mit der rechten Hand nicht etwas bereits Gezeichnetes verwische. Hier habe ich vom linken Auge aus, die linke Stirn gemalt und das linke Ohr grundiert. Ich grundiere mir immer stückchenweise alle Stellen vor, so habe ich erstmal eine grobe Richtung, welche Farbe wo sitzt. Sind die Farbflächen angelegt, kann mit verschiedenen gemischten Kreiden gestrichelt werden. Um kurzes Fell darzustellen kleine kurze Striche in Fellwuchsrichtung dicht aneinander setzen. In diesem Fall habe ich verschiedene Grautöne, Schwarz, Braun und Elfenbein benutzt. Die Stellen, die hier weiß erscheinen, sind grau, weiß habe ich auf der linken Seite nicht benutzt, denn das ist die Schattenseite.

 
Luchs Step 8
Step 8

Jetzt mit der rechten Seite weitermachen. Erst die Grundfarben am Ohr setzen und danach das Fell stricheln. Diesmal mit helleren Farben als auf der linken Seite.

 
Luchs Step 9
Step 9

Hier kann man gut sehen, wie ich die rechte Stirn in verschiedenen Ockertönen grundiert habe und anschließend gestrichelt ...

 
Luchs Step 10
Step 10

... dies geht entweder mit einer abgebrochenen Kreidekante oder mit Pastellstiften sehr gut. Es ist wichtig, dabei immer die Fellwuchsrichtung zu beachten. Anschließend mit Schwarz bzw. einem ganz dunklen Braun die Konturen ins Fell setzen.

 
Luchs Step 11
Step 11

Jetzt geht es an die Nase. Zuerst den Nasenrücken nach unten alles grundieren, danach wieder in Fellwuchsrichtung das kurze Fell einstricheln. Hier ist die Fellwuchsrichtung etwas kompliziert, deshalb muss man sich genau die Vorlage anschauen. Es geht von den inneren Augenwinkeln aus nach innen zur Nasenwurzel, und gleichzeitig nach oben. Ebenso geht es aber auch von den inneren Augenwinkeln nach unten zu den Wangen.

Die Nase selbst habe ich mit Schwarz und einem rötlichen Braun gemalt. Der größte Teil der Nase liegt im Schatten und kann somit schwarz sein. Der obere Bereich der Nase ist meistens feucht, also dort etwas heller arbeiten, ebenso die Außenkanten der Nasenlöcher. Diese können auch einen leichten helleren Strich vertragen. Alles etwas mit einem kleinen Colourshaper verwischen (mehr tupfen als wischen), damit die Farben gut ineinander übergehen. Zum Schluss mit Schwarz wieder die charakteristischen Fellakzente setzen

 
Luchs Step 12
Step 12

Im nächsten Schritt ging es weiter mit den Lefzen und den Wangen sowie später zum Hals runter. Ich habe jetzt trotz der Gefahr des Verwischens erst auf der rechten Seite weitergearbeitet. Mir erschien es einfacher, zuerst die Lichtseite zu erstellen, um dann besser einschätzen zu können, welche dunkleren Farbtöne ich auf der Schattenseite benötige. Auch hier bin ich vorgegangen wie bisher schon beschrieben. Erst in den verschiedenen Farben vorgrundiert und dann mit Stiften bzw. Kreideecken das kurze Fell eingestrichelt. Ich bin nebenbei immer wieder auch über die bereits fertigen Stellen nochmals mit den Stiften gegangen, so wird das Fell immer kompakter und dichter. Die Fellwuchsrichtung sowie die charakteristische Maserung dabei immer genau auf der Vorlage beobachten. Die Maserung ist auch für den Wiedererkennungswert wichtig.

 
Luchs Step 13
Step 13

Wer genau hinsieht kann hier erkennen, dass ich die rechte Lefze noch etwas schmaler gemacht habe sowie die senkrechte schwarze Felllinie vom Auge aus noch etwas schräg nach rechts gezogen habe. Solche Korrekturen lassen sich zum Glück bei Pastellcard wunderbar machen, ich bürste einfach mit einem Pastellpinsel ganz leicht die falschen Stellen aus und übermale sie neu. Pastellcard verzeiht einem zum Glück solche Fehler.

 

 
Luchs Step 14
Step 14

Die rechte Lefze ist jetzt schon fertig gestellt. Mit Schwarz habe ich die Pünktchen eingestrichelt und mit ganz hellem Grau und Weiß das Fell gezeichnet. Die linke Lefze wurde mit hellem Grau grundiert, danach mit dunklerem Grau des Fell gestrichelt und mit Schwarz die Pünktchen eingezeichnet.

Als nächstes habe ich in verschiedenen Grautönen und Schwarz das Fell am Hals grundiert. Beim Stricheln des Felles mit Grau, Schwarz und Ocker wieder auf die Wuchsrichtung und auf die Drehung des Kopfes achten. Hier muss das Fell jetzt auch nicht mehr in kurzen Strichen gestrichelt werden, sondern schwungvoll aus dem Handgelenk längere Striche ziehen. Und immer wieder zwischendurch die anderen Bereiches des Kopfes mal nachstricheln.

Links der Körper des Luchses entsteht durch Stricheln des kurzen Felles in Wuchsrichtung mit Hellbraun, Dunkelbraun und dem Setzen von Lichtakzenten in Elfenbein.

 
Luchs Step 15
Step 15

Jetzt ist das Maul des Luches dran. Hier habe ich zuerst alles in ganz dunklem Grau grundiert, die Zähne vorgezeichnet und dann die tief schwarzen Stellen mit richtig dunklem Schwarz gezeichnet. Alles Schwarze im Inneren des Maules anschließend leicht mit dem Colourshaper vertupfen, um flüssige Übergänge zu erhalten. Die Zähne habe ich mit Hellgrau, Dunkelgrau, den linken mit einer Spur Grün eingezeichnet, der rechte Zahn erhält einen leichten feuchten Fleck mit weiß. Ebenso die Unterlippe, diese entsteht eigentlich nur aus dem Setzen der Reflexe, dabei entwickelt sie sich wie von selbst.

Anschließend wird das Kinn rechts mit Weiß, links mit Grau grundiert und in Fellwuchsrichtung durchgestrichelt, ebenso die rechte Halsseite mit dem etwas längeren Fell in weiß, hellgrau und hellem Ocker.

 Jetzt ist der Luchs eigentlich schon fertig. Es fehlt nur noch der Hintergrund und anschließend die Feinarbeit.

 
Luchs Step 16
Step 16

Hier eine Detailansicht des fertige Maules. Man kann hier deutlich die Lichtreflexe erkennen.

 
Luchs Step 17
Step 17

Den Hintergrund habe ich mit Schwarz, Dunkelgrün, Gelbgrün, Goldocker und etwas Weiß angelegt.

Rechts hell beginnen und links schwarz enden. Alles schön fett mit Kreide einfärben und anschließend mit den Fingern verwischen, bis das Ergebnis im Farbverlauf gefällt.

 
Luchs Step 18
Step 18

Jetzt wo der Hintergrund steht, geht es nochmals an die feinen Details. Der Hintergrund wird zwar ganz vorsichtig bis an den Körper des Tieres gewischt, dies verhindert aber nicht, dass man doch nicht übermalt, deshalb habe ich es mir zur Angewohnheit gemacht zum Schluss noch einmal alle Ränder zu überarbeiten. Jetzt habe ich auch die Ohrpuschel eingezeichnet mit Stiften in grau, schwarz und dunkelbraun. Zum Schluss die weißen Enden. Weiterhin habe ich mit Hellgrau nochmals die Halspartien durchgestrichelt, um so noch einen besseren Felleffekt zu erzielen.

Am Ende musste ich festgestellen, dass die linke Seite doch etwas zu hell war, also habe ich nochmals alles mit einem sehr dunklen Braun durchgestrichelt. Ebenso habe ich der linken Lefze, der linken Seite vom Kinn und dem linke Auge noch etwas dunkleres Grau gegönnt. Das linke Auge wurde noch ein klein wenig mit dem Goldgelb, welches ich auch schon beim rechten Auge benutzt habe, aufgehellt.

 
Luchs Step 19
Step 19

Zum Abschluss werden die Tasthaare gesetzt. Dies mache ich entweder mit einem ganz spitzen Stift, oder noch besser mit der Bruchkante einer harten weißen Kreide. Nach jedem Strich muss die Spitze bzw. die Bruchkante wieder sauber gewischt werden, dann gelingt es. Wenn gar nichts geht, dann greife ich auch schon mal auf einen dünnen Pinsel und weiße Acrylfarbe zurück.