Dies ist eine Auswahl der Farben, welche ich für das Bild verwendet habe.

Da sind u.a. dabei Weiß, Schwarz, Mittelgrau, Goldocker, gebranntes Sienna hell und dunkel, helles Flieder, Olivgrün hell, gebranntes Umbra hell und dunkel, caput mortuum.

Für dieses Bild habe ich hellbraunes Pastellcard von Sennelier benutzt. Die Maße sind ca. 45 x 55 cm.

Wie bei all meinen Tierportraits legte ich zuerst ein Gitternetz auf dem Papier sowie der Vorlage an. Mit Hilfe dieses Netzes übertrug ich dann die wichtigsten Konturen der Kuh.

Ich begann mit den Augen, da es mir gefällt, wenn ich von meinem Bild angeschaut werde. Danach arbeitete ich die Nase aus, legte die Nasenlöcher sowie die Schatten darum an.

Und jetzt wird es bunt.

Normalerweise arbeite ich Tiere von der Nase weiter nach oben, aber bei diesem Bild war ich mir relativ unschlüssig, wie ich es überhaupt anstelle. So habe ich mich von meinem Gefühl leiten lassen und das gemalt worauf ich gerade Lust hatte. Anfänger in Pastelltechnik sollten das nicht tun, sondern lieber von links oben nach rechts unten arbeiten, damit nichts vom gemalten Bild durch die Arbeitshand verwischt wird.

Hier habe ich mit hellem gebrannten Sienna die linke Wangenpartie angelegt und Glanzstellen mit einem hellen Fliederton verwischt. Das Fell selbst ist ausschließlich gestrichelt. Unter dem Kinn solte man genau auf Helligkeiten und Schatten achten.

Hier habe ich weiter die linke, von der Sonne beleuchtete, Körperhälfte ausgearbeitet. Die ganz hellen Lichtstellen sind mit Rembrands olivgrün hell angelegt. Ansonsten sind hier Goldocker, gebranntes Sienna hell, gebranntes Sienna dunkel und etwas Rötel ineinander gestrichelt, Glanzeffekte zum Schluss mit einem hellen Flieder darübergesetzt sowie schattigere Stellen mit gebranntem Umbra dunkel angedeutet.

Die linke Kopf- und Halsseite sind nun fertig ausgearbeitet. Hier kann man auch sehen, was für ein wunderbares Vorlagenfoto ich hatte.

Die Nase ist noch zu hell, das werde ich aber später noch ändern.

Hier arbeitete ich die linke Seite der Kuh aus. Diese liegt komplett im Schatten, d.h., dass hier alles viel dunkler werden muss und selbst die hellste Stelle nicht so hell wie auf der von der Sonne beschienenen Seite sein darf.

Der Rücken des Tieres sowie das Ohr sollen von der Sonne von hinten angestrahlt sein, dafür arbeitete ich diese Stellen heller aus.

Auch hier habe ich helle Glanzstellen im Fell angelegt, welche ich aber am Ende wieder übermalte, da es mir ohne besser gefiel.

Jetzt habe ich die Nase der Kuh gestrichelt. Dabei genau die Vorlage betrachten und die Wuchsrichtung des Felles beachten. Also von dem Punkt etwas weiter oben als zwischen den Augen ausgehend nach unten, zur Seite und nach oben stricheln, dabei die einzelnen Fellschattierungen ausarbeiten, das Knochengerüst des Schädels um die Augen beachten.

An dem Punkt des Bildes sieht man, dass ich diesmal anders als nach meiner sonstigen Gewohnheit gemalt habe. Eigentlich hätte ich zuerst die Hörner ausarbeiten und dann nach links unten weiter gehen müssen, damit nichts verschmiert wird. Aber ich habe mir dafür extra einen kleinen Stock gebaut. Den ich wie ein "Alter Meister" verwenden kann. Darauf lege ich meine Hand zum Abstützen, wenn ich Stellen bearbeiten muss, welche leicht verwischen könnten.

Und ganz ehrlich - vor den Hörner hatte ich richtigen Respekt.

Hier habe ich nochmals die Nase der Kuh "operiert". Die Nasenlöcher etwas vergrößert, die rechte Seite etwas dunkler gemacht sowie das Fell oberhalb in Richtung Stirn gestrichelt.

Hier habe ich einen Schatten über das Gesicht der Kuh gelegt, welcher von dem linken Horn geworfen wird. Außerdem habe ich angefangen, das Fell auf der Nase etwas zu verstärken sowie die "Frisur" anzulegen.

Ich schlich mit meinen Gedanken noch immer um die Hörner herum.

Aber jetzt sind sie wohl dran, jetzt habe ich keine andere Wahl mehr 

Es ist vollbracht - für mich ist die Kuh jetzt fertig!

Die Hörner habe ich mit caput mortuum, Olivgrün hell, Schwarz, Goldocker und Weiß ausgearbeitet. Dazu habe ich sogar manchmal das Bild rumgedreht und auf dem Kopf gemalt, das gab mir die Möglichkeit dabei nicht über den zu malenden Gegenstand nachzudenken, sondern einfach nur das zu malen, was ich auf dem Foto sah.

Bevor ich das Bild endgültig für fertig erklärte, habe ich es einer lieben Malerfreundin geschickt und sie hat mir nochmal einige Fehler aufgezeigt. Dies ist eine große Hilfe beim "Sehen lernen". In diesem Fall war das rechte Ohr viel zu klein, die komplette linke Körperhälfte zu hell und auch die Nase. Die Hörner waren auch noch ein bisschen zu schmal und den ein oder anderen Lichtreflex musste ich noch verstärken.

Vielen Dank nochmal liebe Alexandra!

So beibt es jetzt.